WASTEvision 2013
„Urban Mining – Ressourcen aus Abfall“
Am 21. Juni 2013 führte die Umtec Technologie AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC die Fachtagung WASTEvision 2013 durch. Die dritte Durchführung dieses jährlich stattfindenden Fachtagungszyklus zur Aufbereitung und Entsorgung von Abfällen befasste sich dem Thema „Metalle aus Abfall – Umwelt, Technik, Kosten“. Dabei richtet sich die WASTEvision in erster Linie an Vertreterinnen und Vertreter von Firmen und Behörden, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen, aber selbst keine Spezialisten auf diesem Gebiet sind. An der diesjährigen WASTEvision nahmen über 120 Personen teil, als Lokalität diente wiederum die wunderschön gelegene Hochschule für Technik Rapperswil HSR.
Nach einer kurzen Begrüssung seitens der Organisatoren zeigte Dr. Bernhard Hammer, Stabschef der Abteilung Abfall und Rohstoffe des BAFU, den Teilnehmer/-Innen die Strategien des Bundes bezüglich des Metallrecyclings in der Schweiz auf. Er erklärte, warum der Weg zur „Grünen Wirtschaft“ für die Schweiz noch lange ist. Dr. Rainer Bunge von der Fachstelle Rohstoffe und Verfahrenstechnik am Institut UMTEC der HSR Hochschule für Technik Rapperswil erläuterte, warum uns die Rohstoffe auch in ferner Zukunft nicht ausgehen werden. Diese Nachricht ist aber nicht nur als beruhigend anzusehen, denn die Umweltverschmutzung für den Abbau von immer ärmeren Erzen wird zu immensen Umweltproblemen führen.
Nachdem sich die Teilnehmer/-Innen in einer kurzen Kaffeepause austauschen konnten, stellte Georg Schons von der GS Gesellschaft für Umwelt- und Energie-Serviceleistungen mbH die Gewinnung von Münzen aus KVA-Schlacke vor. Die Menge der so zurückgewonnen Münzen wie auch die zur Rückgewinnung eingesetzte Technik war beeindruckend. Anschliessend referierte Rolf Widmer von der EMPA über die Aufbereitung von Elektronikschrott in Schwellenländern. Mit überaus eindrücklichen Bildern zeigt er die Problematik der Low-Tech-Aufbereitung auf.
Nach der Mittagspause erklärte Markus Stengele von der Solenthaler Recycling AG, wie Elektronikschrott in der Schweiz aufbereitet wird, und dass die Kombination von manueller Zerlegung und mechanischer Verarbeitung zu hochwertigsten Recyclingmaterialien führt. Anschliessend erläuterte Kurt Morgan von der KIBAG RE AG, dass die Schweiz über rund 4‘000 Bleilagerstätten in Form von Kugelfängen verfügt und wie dieses Blei aus dem Boden entfernt wird. Das letzte Fachreferat der Tagung wurde von Dr. Christoph Zeltner, Stahl Gerlafingen, gehalten. Er zeigte auf, dass Begleitstoffe im Stahlschrott aus KVA-Schlacke bei der Aufbereitung ein Problem darstellen und wie dieses in Zukunft gelöst werden soll. Der offizielle Teil der Tagung wurde durch eine engagierte Diskussion zwischen Referenten und Teilnehmer/-Innen abgerundet. Dabei wurden die zahlreichen Fragen der Teilnehmer/-Innen zum Thema Urban Mining durch die Experten beantwortet.
Als Abschluss der Tagung genossen viele Teilnehmer/-Innen die gemeinsame Schifffahrt von Rapperswil nach Zürich. Dabei wurde die Möglichkeit zu interessanten Gesprächen und Networking intensiv genutzt.
Aufgrund der zahlreichen positiven Reaktionen darf die Tagung als grosser Erfolg gewertet werden. Deshalb freuen sich die Veranstalter bereits auf die WASTEvision 2014 im nächsten Jahr.