WASTEvision 2015
„Urban Mining – Ressourcen aus Abfall“
Am 19. Juni 2015 führte die Umtec Technologie AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC die Fachtagung WASTEvision 2015 durch. Die fünfte Durchführung dieses jährlich stattfindenden Fachtagungszyklus zur Aufbereitung und Entsorgung von Abfällen befasste sich dem Thema „TVA-Revision – Das Licht am Ende des Tunnels oder ein entgegenkommender Zug?“. Dabei richtet sich die WASTEvision in erster Linie an Vertreterinnen und Vertreter von Firmen und Behörden, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen, aber selbst keine Spezialisten auf diesem Gebiet sind. Die diesjährige WASTEvision war mit 180 teilnehmenden Personen restlos ausgebucht. Als Lokalität diente wiederum die wunderschön gelegene Hochschule für Technik Rapperswil HSR.
Nach einer kurzen Einführung übergab Rainer Bunge, Leiter der Fachstelle Rohstoffe und Verfahrenstechnik am Umtec, das Wort dem ersten Referenten Michel Monteil. Der Leiter der Abteilung Abfall und Rohstoffe des Bundesamtes für Umwelt erläuterte die Hintergründe und Ziele der neuen TVA. Eines der Ziel der TVA-Revision ist das Schliessen von Stoffkreisläufen. Eine wesentliche Rolle beim Vollzug der neuen TVA werden die Kantone spielen. Im Kanton Zürich ist dafür die Abteilung Abfallwirtschaft & Betriebe des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft zuständig. Der Abteilungsleiter Franz Adam präsentierte die Sicht der Kantone und wies darauf hin, dass die Umsetzung Zeit benötigen wird.
Nach einer Kaffeepause wurde die energetische Verwertung von Abfällen thematisiert. Zunächst sprach der Direktor von cemsuisse, Georges Spicher, über die Nutzung von Ersatzbrennstoffen in Zementwerken. Durch die aus Abfällen gewonnenen Ersatzbrennstoffe werden in Zementwerken fossile Brennstoffe und damit CO2 eingespart. Anschliessend erläuterte Robin Quartier, Geschäftsführer des VBSA (Verband der Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungsanlagen), welche Herausforderungen die neuen Rahmenbedingungen für die Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen bedeuten.
Nach der Mittagspause und angeregten Diskussionen unter den Teilnehmenden widmete sich Stefan Schlumberger der Rückgewinnung von Wertstoffen aus Verbrennungsrückständen. Der Leiter des ZAR-Kompetenzzentrums Hydrometallurgie ging dabei auf die Metallrückgewinnung aus Filteraschen und die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammaschen ein. Die neuen Deponieklassen der revidierten TVA wurden von Heinrich Eberhard (Eberhard Unternehmungen) erläutert. Daneben präsentierte er auch einige grundsätzliche Gedanken zur TVA-Revision und derer Umsetzung. Kurt Morgan, Geschäftsführer der KIBAG RE AG, beschäftigte sich mit der Verwertung von Kies und Sand aus unverschmutztem Aushub- und Ausbruchmaterial. Durch diese Verwertung werden natürliche Ressourcen geschont und Deponievolumen eingespart. Mit steigendem Feinanteil sind der Verwertung allerdings wirtschaftliche Grenzen gesetzt.
Der offizielle Teil der Tagung wurde durch eine sehr engagierte Diskussionsrunde abgerundet. Dabei wurden die zahlreichen Fragen der Teilnehmer/-Innen zur TVA-Revision durch die Experten diskutiert und beantwortet. Als Abschluss der Tagung genossen viele Teilnehmer/-Innen die gemeinsame Schifffahrt von Rapperswil nach Zürich. Dabei wurde die Möglichkeit zu interessanten Gesprächen und Networking intensiv genutzt.
Die WASTEvision 2015 war ein voller Erfolg. Deshalb freuen sich die Veranstalter bereits auf die WASTEvision 2016 am 17.06.2016 in Rapperswil.