WASTEvision 2021

„Urban Mining – Ressourcen aus Abfall“

Am 24. September 2021 führte die Umtec Technologie AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC der OST – Ostschweizer Fachhochschule die WASTEvision 2021 durch. Es war bereits die 11. Durchführung dieses Fachtagungszyklus zur Aufbereitung und Entsorgung von Abfällen. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf Produkten aus Verbrennungsprozessen. Als Lokalität diente nach einem Jahr Pause wieder der Campus der wunderschön gelegenen Hochschule. Mit mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der zertifikatspflichtige Anlass sehr gut besucht.

Die kurze Einführung übernahm Rainer Bunge, Leiter der Fachstelle Rohstoffe und Verfahrenstechnik an der Ostschweizer Fachhochschule, bevor er das Wort an den ersten Referenten übergab. Robin Quartier, Geschäftsführer des VBSA, zeigte zunächst die Kosten- und Ertragsstruktur von Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA). Anschliessend präsentierte er Überlegungen, wie Ertragsüberschüsse von KVA sinnvoll in Umweltmassnahmen investiert werden sollten. Das nächste Thema war die Rückgewinnung von Metallen aus KVA-Filterasche. Stefan Schlumberger, Leiter Kompetenzzentrum Hydrometallurgie beim ZAR, beleuchtete den Status Quo und wagte einen Blick in die Zukunft. Ab 2026 wird die Rückgewinnung von Metallen aus KVA-Filteraschen für alle Anlagen zur gesetzlichen Pflicht.

Nach der Kaffeepause ging es zunächst weiter mit Rückständen aus KVA. Andreas Gauer vom Institut UMTEC der Ostschweizer Fachhochschule berichtete über das Projekt VinylAcid. Für die Flugaschenwäsche in KVA wird Salzsäure benötigt. Durch eine Erhöhung der Anteile an PVC-haltigen Abfällen in der Verbrennung können KVA die benötigte Salzsäure selbst produzieren. Reto Riesen, Bereichsleiter bei der AVAG, berichtete anschliessend über Möglichkeiten zur Dioxinentfernung aus KVA-Flugasche und die Auswirkungen auf die Entsorgung. Die AVAG hat in einem Projekt positive Erfahrungen gesammelt mit einer Versuchsanlage zur Flotation von KVA-Filteraschen. Mit Holzaschen stand bei Michael Tobler, Inhaber der Tobler Holz & Forst Consulting, ein anderer Verbrennungsrückstand im Zentrum. In seinem Referat behandelte er die Entsorgung und Verwertung von Holzaschen sowie die Zusammenhänge zwischen Kosten, Mengen und Qualität.

Die Mittagspause wurde nicht nur für die Verpflegung, sondern auch für angeregte Diskussionen unter den Teilnehmenden und den Referenten/-Innen genutzt. In der Folge berichtete Rainer Bunge, Leiter der Fachstelle Rohstoffe und Verfahrenstechnik an der Ostschweizer Fachhochschule, über innovative Entwicklungen in der Schlackenaufbereitung. Er zeigte, wie sich eine hoch effiziente KVA-Schlackenaufbereitungsanlagen mit einfacher und bewährter Technik realisieren lässt. Clemens Wögerbauer, Head Geocycle Switzerland & Italy bei Holcim, rückte den Zement in den Fokus, der immer stärker aus Abfällen erzeugt wird. Er zeigte den Einsatz von alternativen Brenn- und Rohstoffen in der Zementindustrie – heute und morgen.

Den Abschluss der Referate machte Ariane Stäubli vom VBSA. Sie zeigte die Ergebnisse eines Projektes zum Verhalten von Asbest in KVA. Asbest gilt als feuerfest, kann aber trotzdem in KVA unschädlich gemacht werden. Im Anschluss an die interessanten Fachbeiträge wurden einige Fragen der Teilnehmenden durch die Experten/-Innen diskutiert und beantwortet. Als Abschluss der Tagung genossen viele Teilnehmende die gemeinsame Schifffahrt von Rapperswil nach Zürich, und nutzten die Möglichkeit zu interessanten Gesprächen und Networking.

Die WASTEvision 2021 war ein voller Erfolg. Deshalb freuen sich die Veranstalter bereits auf die WASTEvision 2022 am 23. September des kommenden Jahres.

xeiro ag