WASTEvision 2025

„Urban Mining – Ressourcen aus Abfall“

Zum 15. Mal fand am 19. September 2025 die Fachtagung WASTEvision zum Thema "Urban Mining - Ressourcen aus Abfall" in Rapperswil statt. Unter dem diesjährigen Titel "Pleiten, Pech und Pannen" lag der Schwerpunkt darauf, anhand realer Beispiele typische Stolperfallen bei Innovationen aufzuzeigen, um dadurch künftige Fehler zu vermeiden. Organisiert wird die WASTEvision von der Umtec Technologie AG in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Als Lokalität dient traditionell der Campus der wunderschön gelegenen Fachhochschule. Mit 200 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Forschung und von Behörden war der Anlass ausverkauft.

Den Auftakt des Tages machte Rainer Bunge von der Fachstelle Rohstoffe und Verfahrenstechnik an der OST. In seinem Referat ermöglichte er einen Einblick in den Bau von Aufbereitungsanlagen aus Sicht der Betreiber. Er betonte, wie entscheidend sorgfältige Planung und klar definierte Schnittstellen für den Erfolg solcher Anlagen sind.

Anschliessend berichtete François Boone, Geschäftsführer der GEVAG, über die überraschenden Verbindungen zwischen der Alpeninitiative und der Abfallwirtschaft. Er zeigte auf, wie politische Uneinigkeiten Abfallströme beeinflussen, welche Rolle die Medien dabei spielen, und welche Herausforderungen dadurch für die Entsorgungsbetriebe entstehen.

Nach der Kaffeepause übernahm Kurt Morgan, Geschäftsführer des Netzwerks mineralische Rohstoffe Schweiz (NEROS). Er machte deutlich, wie gut gemeinte Eingriffe des Staates zu unerwünschten Nebeneffekten führen können. Anhand konkreter Beispiele zeigte er, dass Subventionen und Regulierungen nicht selten Fehlanreize im Markt setzen.

Im nächsten Vortrag erläuterte Martin Däscher von der Fachstelle Rohstoffe und Verfahrenstechnik an der OST, wie unsere Nachbarländer bei Getränkeflaschen den Kreislauf verbessern möchten, und wie dies in der Schweiz funktioniert. Und er nannte mehrere Bespiele, bei denen aktuell eine Kreiskaufwirtschaft (noch) nicht funktioniert.

Den Abschluss des Vormittags gestaltete Ivan Züst, Leiter Produktion und Technik bei der Eberhard Recycling AG. Er sprach darüber, inwiefern heutige Altlasten die Rohstoffquellen von morgen sein können, und wo problematische Stoffe noch ungenügend aus dem System ausgeschleust werden.

Nach einer Mittagspause mit angeregten Gesprächen unter den Teilnehmenden folgte der Beitrag von Josef Binzegger, Geschäftsleiter Recycling bei Spross. Er berichtete von den Mühen und Versuchen, Bauabfälle mit der Bahn zu transportieren.

Daraufhin sprach Hans Musch, Geschäftsführer der Renergia Zentralschweiz AG, über mögliche unerwünschte Folgen von Preissenkungen. Bei Kunden und Branchenkollegen kommen diese nicht in jedem Fall gut an.

Zum Abschluss des Tages referierte Andres Kronenberg, Geschäftsführer der Ramboll AG. Er präsentierte internationale Beispiele, in denen Fördergelder unbeabsichtigt als „Pleitenbeschleuniger“ wirkten. Er zeigte auf, wie durchdachte Fördermechanismen helfen können, solchen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken.

Im Anschluss an die Fachbeiträge wurden Fragen der Teilnehmenden durch die Experten/-Innen diskutiert und beantwortet. Als Abschluss der Tagung genossen viele Teilnehmende die gemeinsame Schifffahrt von Rapperswil nach Zürich bei strahlendem Sonnenschein, und nutzten die Möglichkeit zu interessanten Gesprächen und Networking.

Die WASTEvision 2025 war ein voller Erfolg. Deshalb freuen sich die Veranstalter bereits auf die WASTEvision 2026 am 4. September des kommenden Jahres.